
Osterfreude
Osterbäumchen fürs Seniorenheim

Neues vom Stolpersteinprojekt
Unerwartete Begegnung
Stolpersteinfortsetzung
Als im vergangenen Jahr, die jetzige Klasse 6b einen Stolperstein in der Nähe der Schule putzte, ahnte sie nicht, was sich daraus entwickeln würde. In einer alten Kirchenzeitung von 2012 fand sich ein Foto von der Stolpersteinverlegung, auf dem auch Angehörige von Alice Kirchner zu sehen waren. Eine italienische Mailadresse der Tochter wurde gefunden und ein Kontaktversuch gelang. Die Familie sollte wissen, wer sich auch weiterhin um den Stein kümmert und dass ein Gottesdienst zum Buß- und Betttag geplant war, an dem die Klasse aus dem Leben von Frau Kirchner erzählen wollte. Nun hieß es warten.....
Am 25. August kam die Antwort: Frau Kirchner war maßlos überrascht und sehr erfreut. Sie schrieb; "In der heutigen Zeit sind solche Initiativen so wichtig und lassen einen wieder Zuversicht bekommen. Ich plane mit meiner Tochter nach Berlin zu kommen, um an dem Gottesdienst teilzunehmen und die Schulklasse kennenzulernen. Am 19. November war es soweit. Frau Kirchner wurde in der Schule herzlich empfangen. In der Klasse konnten die Kinder den Schilderungen von Frau Kirchner lauschen. Trotz der belasteten Kindheit hat sie ihr Leben zuversichtlich gemeistert.
Am 20. November ging es in die Bartholomäuskirche im Friedrichshain. Drei Steglitzer Klassen hatten Beiträge zum Thema Stolpersteine vorbereitet. Frau Kirchner und ihre Tochter saßen in der ersten Reihe und verfolgten unseren Beitrag über ihre Mutter in Wort und Bild. Anschließend saßen alle noch bei einem gemeinsamen Frühstück beisammen. Dann haben wir uns herzlich voneinander verabschiedet und Frau Kirchner versprochen, uns auch weiter um den Stolperstein zu kümmern.
Feedback der Schülerinnen der Klasse 6b:
"Mir hat beim Besuch von Frau Kirchner besonders gefallen, dass sie uns ihre Geschichte so liebevoll erzählt hat." (Mariella) "Mich hat besonders berührt, wie Frau Kirchner vom Abschied ihrer Mutter erzählt hat." (Emma), "Interessant war für mich, dass wir etwas über die jetzige Familie von Frau Kirchner erfahren haben, dass sie Kinder hat, die Deutsch sprechen, obwohl sie in Italien leben." (Charise) "Für mich war es ein besonderes Erlebnis, bei einem Gottesdienst mitzumachen." (Swanhild) "Unser Projekt vorzubereiten war viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt. Ich fand es auch gut, dass wir uns mit der Geschichte einer Person beschäftigt haben und nicht mit dem großen Thema "Juden". Frau Kirchners Geschichte ging mir ziemlich nahe und ich will sie weitergeben." (Johanna)
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Stolpersteine
Ein Stolperstein in Lankwitz
Gedenken an den 9. November 1938
Auch in diesem Jahr 2020 haben die Kinder der evangelischen Religionsgruppe in der Havensteinstraße den Stolperstein von Alice Kirchnergeputzt. Das Foto vom geschmückten Stein erfreute deren Familie , die heute in Italien lebt.
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Im evangelischen Religionsunterricht haben sich die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen mit dem Thema beschäftigt.
Sie fanden heraus, dass Frau Alice Kirchner mit ihrer Tochter in der Havensteinstr.18 bis zu ihrer Deportation lebte. Ein Stolperstein erinnert daran.
Die Klasse 5b beteiligte sich an der "Aktion Glanz" des Kirchenkreises Steglitz-Zehlendorf und putzte den unserer Schule am nächsten liegenden Stolperstein.
Das Kirchenprojekt
Die Dreifaltigkeitskirche in Lankwitz

Die Tür geht auf, Straßenlärm schallt herein. Es wird laut in der Lankwitzer Dreifaltigkeitskirche. Aufgeregte Sechstklässler strömen nach drinnen und erobern fröhlich schnatternd den Kirchenraum – ihren Kirchenraum.
Dieser Montag ist ein besonderer Tag für die Schüler.
Heute ist die erste Probe für ihr Projekt: „Kinder zeigen Kindern die Kirche“.
Die 27 Schüler der Grundschule am Königsgraben in Lankwitz üben, wie ihre Kirchenführung ablaufen soll. Denn die Zeit läuft. Am 24. Juni, dem Termin der Kinderkirchenführung, muss alles klar sein und passen.
.An welchen Stellen in der Kirche sollen die einzelnen Stationen sein? Wer übernimmt welche Aufgabe? Welches Kind sagt wann welchen Text?
Irgendwann sitzt die Schar einigermaßen aufmerksam in den Bänken und Religionslehrerin Katharina Seifried kann die Accessoires verteilen: Dabei sind der Lageplan für die einzelnen Stationen (s.unten)
und die Karteikärtchen mit den Ausarbeitungen der Kinder.
Außerdem hat die Religionslehrerin die Tüten dabei, in denen steckt, was sich die Kinder sonst noch ausgedacht haben: Schilder, Bilder, Plakate, Buttons - jede Gruppe war völlig frei in der Gestaltung ihrer Station.
Gefühlt, gelauscht und geschmeckt
Damit ihre Konzepte auch fundiert sind, haben sich die Schüler im Religionsunterricht ein ganzes Jahr lang mit den Eigenheiten der Dreifaltigkeitskirche vertraut gemacht. Überall in dem Sakralbau suchten sie nach Zeugnissender ereignisreichen Kirchengeschichte, analysierten die kunstvoll geschnitzten Verzierungen und Sprüche an den Türen und Wänden und lernten wie die „Lankwitz Kirche“ durch die Zeit ging.
Die Kinder kletterten in die Orgel, ergründeten die Kirche mit verbundenen Augen, schmeckten, rochen und sie lauschten den Geschichten über die Kirche. Sie übernachteten sogar im ehrwürdigen Gotteshaus. Und machten es sich auf diese Art und Weise zu eigen. Richtige „Dreifaltigkeitskirchen-Experten sind sie geworden.

Von Cordula Möbius
Bericht in der Kirchenzeitung der evangelischen Kirche vom 25.Juni 2017 (mit freundlicher Genehmigung)
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Stationen der Kirchenführung
Bilder zum Artikel







Bilder von der Kirchenführung
24.Juni 2017
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| Kinder, Eltern, Besucher - alle - waren begeistert! |