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Klassenfahrt mit neun Nationen

In der letzten Woche vor den Herbstferien ging es los. Erst eine Woche vorher kamen noch neue Kinder in die Willkommensklasse. Nun kommen wir aus neun unterschiedlichen Nationen und sprechen dreizehn unterschiedliche Sprachen: Russisch, Ukrainisch, Arabisch, Aserbaidschanisch, Hindi, Englisch, Türkisch, Polnisch, Vietnamesisch, Bulgarisch und Französisch sowie Ewe und Ga (zwei in Afrika verbreitete Sprachen).

In der Willkommensklasse lernen Kinder, die bei ihrer Ankunft in Deutschland kein oder kaum Deutsch sprechen, vorrangig die Deutsche Sprache im Schulkontext. Sie haben einen regulären Stundenplan, der Fokus liegt jedoch auf dem Erlernen der deutschen Sprache und ggf. den noch fehlenden Kompetenzen. Die Klasse ist jahrgangsübergreifend (3.-6. Klassenstufe zusammen) und etwas kleiner als Regelklassen, um den sehr individuellen Lern- und Entwicklungsständen gerecht zu werden.

Jugenddorf am Müggelsee

Die Klassenfahrt wird durchgeführt, um aus der Gruppe ein Team zu formen. In der Regel bleiben die Kinder ein bis maximal zwei Jahre in der Willkommensklasse, bevor sie in eine Regelklasse übergehen.

Nach zwei Stunden Anfahrt mit Bus, S-Bahn und Tram, kamen wir um 11.30 Uhr am Jugenddorf Müggelsee an und konnten unsere insgesamt drei Bungalows beziehen: einen für die sieben Jungs, einen für die fünf Mädchen und einen für uns zwei Betreuerinnen. Mitten im Wald direkt am Müggelsee liegt die Bungalow-Siedlung neben dem Strandbad Müggelsee. Nach dem Mittagessen machten wir einen Waldspaziergang mit kleinen Stopps für Teambuilding Spiele. Die Kinder hatten viel Spaß. Wieder angekommen, füllten die Kinder ihr Klassenfahrt-Tagebuch aus und die erste Seite ihres Freundschaftsbuches. Abendessen, Duschen, Gute-Nacht-Geschichte und ab in die Kiste – das ging einfach, dachten wir uns schon. Doch zu früh gefreut, einige wollten gleich in der ersten Nacht noch einmal aufstehen und „Party machen“. Na wer hat das früher nicht auch gemacht? 🙂 Irgendwann kamen wir dann aber doch alle zur Ruhe und mussten zumindest die Jungs am nächsten Morgen alle wecken.

Am Dienstag stand ein Ausflug mit einer Schnitzeljagd in der Köpenicker Altstadt auf dem Programm. Die Kinder fanden die Statue vom Hauptmann von Köpenick und ein paar Rätsel weiter auch den Schatz – ein Schlüsselanhänger für jedes Kind. Da war der Hunger zum Mittagessen groß. Eine Runde freies Fuß- und Volleyballspiel nach dem Essen brachte neuen Schwung in die Gruppe. Nachmittags konnten wir voller Kraft die Freunde- und Tagebücher bearbeiten.

Am Mittwochmorgen schliefen allesamt noch. Es ging etwas früher als sonst in das Alice-Kindermuseum auf dem FEZ-Gelände. Dort gab es eine Ausstellung „Susi und wir – Vom Hingucken und Wegschauen“. Es ging um den Holocaust und Zivilcourage zu den Zeiten des deutschen Nationalsozialismus. Hier wurde exemplarisch die Geschichte von Susi und ihrer Familie behandelt nach dem Kinderbuch „Susi – Die Enkelin von Haus Nummer 4 und die Zeit der versteckten Judensterne“. Das Buch hatten wir zuvor im Unterricht behandelt. Im Museum konnten die Kinder sich dann auch an einiges erinnern und aktiv ihr Wünsche für die Zukunft aufschreiben bzw. malen. Danach waren alle ziemlich platt und wir konnten uns bei herrlichem Wetter noch etwas auf dem Gelände des FEZ austoben. Nachmittags wurde fleißig an den Freundschafts- und Tagebüchern weitergearbeitet und wir spielten noch ein paar Teambuilding Spiele.

Am Tag unserer Abreise wachte die Gruppe besonders früh auf, sodass wir letztendlich pünktlich loskamen und so schnell und doch sehr müde und glücklich wieder an der Schule ankamen.

Eine für viele Kinder sehr aufregende Woche ging mit herrlichem Sonnenschein zu Ende.